Stichprobengrösse
378 Personen konnten in die Studie eingeschlossen werden.
Soziodemographische Angabe
Das Durchschnittsalter beträgt 35.8 Jahre.
Die jüngste teilnehmenden Person ist 18 Jahre und die älteste 76 Jahre alt.




Cannabiskonsumverhalten
Anzahl Konsumtage pro Monat
Zu Studienbeginn berichteten die Studienteilnehmenden, im Durchschnitt an 19 Tagen pro Monat Cannabis konsumiert zu haben.
Rund 60% konsumieren an 4 Mal oder häufiger in der Woche.
Cannabis wird vorwiegend als Joint mit Tabak konsumiert (74 % der Studienteilnehmenden, Abb. 2b).


Cannabisgebrauchsstörung
Rund ein Drittel der Studienpopulation weist eine mögliche Cannabisgebrauchsstörung auf.

Cannabisverkauf in den Apotheken
Insgesamt wurden im 1. Studienjahr 41 kg Cannabis in den Apotheken verkauft (Abb. 4a aufgeteilt nach Studienprodukt) und 8176 Verkäufe getätigt.

Blüten ausgewogen:
7% THC/7% CBD bis Okt. 2023
8% THC/8% CBD ab Nov. 2023
Blüten niedrig THC:
4.5% THC/9% CBD bis Okt. 2023
6% THC/12% CBD ab Nov. 2023
Erste wissenschaftliche designte Studie
Während der ersten sechs Monate erlaubte das Studiendesign einen direkten Vergleich zweier randomisierter Gruppen: Eine Hälfte der rund 370 Teilnehmenden konnte im Rahmen der Studie legal Cannabis in einer der neun teilnehmenden Apotheken kaufen und erhielt dazu ein Beratungsangebot. Die andere Hälfte nutzte als Kontrollgruppe weiter den Schwarzmarkt als Quelle. In regelmässigen Abständen berichteten die Teilnehmenden via Fragebogen über ihren Konsum und ihre psychische Verfassung.
Wie das Team im Fachjournal Addiction berichtet, nahm der problematische Konsum in der Gruppe mit legalem Zugang zu Cannabis leicht ab. Als problematisch gilt der Konsum, wenn er gesundheitliche, soziale oder psychische Schwierigkeiten verursacht oder verstärkt – ohne dass eine Abhängigkeit im klassischen Sinne vorliegen muss.
Besonders Personen, die neben Cannabis auch noch andere Drogen konsumierten, zeigten einen deutlicheren positiven Effekt durch den legalen Bezug (siehe
Abbildung 2b im Artikel).

Die Veränderung des Cannabis-Missbrauchs (CUDIT-R) nach sechs Monaten, stratifiziert nach Teilnehmenden mit und ohne weiteren Drogenkonsum.
Personen, die neben Cannabis auch andere Drogen konsumierten, zeigten unter legalem Zugang eine deutlich stärkere Reduktion des Cannabis-Missbrauchs als Personen ohne weiteren Drogenkonsum. Dieser Unterschied zeigte sich nicht in der Gruppe mit illegalem Markt.
Ausserdem konnte die Studie die Befürchtung zerstreuen, dass die legale Abgabe neben dem Konsum auch psychische Probleme des Cannabiskonsums verstärken könnte: Nach den ersten sechs Monaten war kein Unterschied zwischen den beiden Studiengruppen in Bezug auf Depressionen, Angstzustände oder andere Symptome festzustellen.
Addiction Artikel 2025
Zwei Jahre nach dem Verkaufsstart liegen aussagekräftige Ergebnisse vor. Die Studie zeigt vielversprechende Entwicklungen im Bereich der Schadensminderung und bestätigt das Interesse der Konsumierenden an einer legalen Regulierung.
Kontrollierte Cannabisprodukte
In den ersten zwei Studienjahren wurden insgesamt 87 kg Cannabis verkauft. Ein Drittel davon waren Produkte mit einem THC-Gehalt von weniger als 13 Prozent, also niedriger als die üblichen Schwarzmarktprodukte. Trotz legaler Verfügbarkeit haben weder die Konsumtage noch die Konsummenge zugenommen.
Verbesserte psychische Gesundheit
Die Studie zeigt zudem positive Auswirkungen auf die psychische Gesundheit der Teilnehmenden. Über die zwei Studienjahre reduzierte sich einerseits das Suchtverhalten und andererseits die depressiven Symptome sowie die Angstsymptome. Mögliche Gründe dafür sind der Wegfall der Illegalität, das Vertrauen in sichere Produkte und eine bessere Kontrolle des Konsums durch klare THC-Angaben.
Teilnahmemotiv
Die Hauptmotive für die Teilnahme am Weed Care Projekt verdeutlichen die Akzeptanz einer regulierten Cannabisabgabe: 89 Prozent der Studienteilnehmenden wollen mit ihrer Teilnahme ein Zeichen für eine neue Regulierung setzen. 84 Prozent schätzen die Möglichkeit, qualitativ bessere Cannabisprodukte zu erwerben. 79 Prozent sehen den Vorteil darin, dass Cannabis einfacher und sicherer bezogen werden kann (siehe Grafik 5a).

Zufriedenheit mit Abgabestellen
Nach wie vor ist die Zufriedenheit mit den Abgabestellen sehr hoch (siehe Grafik 6a).
